13. AHV-Rente kommt: Nationalrat beschliesst Auszahlung ab Dezember 2026 – Finanzierung noch unklar

Nun ist es endgültig beschlossen: Die 13. AHV-Rente wird erstmals im Dezember 2026 ausgezahlt.1 Nachdem der Ständerat bereits zugestimmt hatte, gab nun auch der Nationalrat sein einstimmiges Ja zum neuen Auszahlungssystem. Damit erhalten alle AHV-Bezüger ab diesem Zeitpunkt jährlich eine zusätzliche Monatsrente, was besonders zur Weihnachtszeit ein willkommener finanzieller Zustupf sein dürfte.

Einigkeit im Parlament – aber noch offene Fragen

Der Nationalrat verabschiedete das Gesetz mit beeindruckenden 193 Stimmen ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen. SP-Nationalrätin Samira Marti (BL) erläuterte als Kommissionssprecherin wichtige Details der neuen Regelung: Anspruch auf die 13. Rente haben nur jene Personen, die im Dezember des jeweiligen Jahres AHV-berechtigt sind. Verstirbt ein Bezüger während des Jahres, entsteht kein Anspruch für dessen Erben – eine Regelung, die jährlich rund 80 Millionen Franken spart.

Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider unterstrich im Parlament, dass die beschlossene Variante breiten Rückhalt in der Bevölkerung findet und klar dem Volkswillen entspricht.

Kein zusätzlicher Rentenzuschlag für Frauen

Abgelehnt wurde hingegen ein Vorschlag von links-grüner Seite, den seit 2024 geltenden AHV-Rentenzuschlag für Frauen der Übergangsgeneration auch als 13. Zahlung zu leisten. Aktuell erhalten Frauen der Jahrgänge 1961 bis 1969 monatlich bis zu 160 Franken Zuschlag als Kompensation für die schrittweise Erhöhung ihres Rentenalters auf 65 Jahre. Die Mehrheit des Parlaments argumentierte, dieser Zuschlag sei kein Bestandteil der eigentlichen Altersrente und falle daher nicht unter das neue 13. Monatsrentenmodell.

Milliardenfrage Finanzierung – Debatte geht weiter

Obwohl die Einführung der 13. AHV-Rente beschlossen ist, bleibt die Finanzierung dieser zusätzlichen jährlichen Ausgabe von rund 4 bis 5 Milliarden Franken weiterhin ungeklärt. Der Bundesrat favorisiert derzeit eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,7 Prozentpunkte, um die Stabilität des AHV-Fonds mindestens bis 2030 zu sichern.

Die zuständige Kommission des Ständerats diskutiert jedoch alternative Lösungen und prüft eine Mischfinanzierung, bestehend aus zusätzlichen Lohnprozenten und einer moderaten Mehrwertsteuererhöhung. Dabei könnte es insbesondere zwischen der SP und der Mitte-Partei zu einem Kompromiss kommen. FDP und SVP bevorzugen hingegen, das Thema Finanzierung erst im Rahmen einer umfassenderen AHV-Reform zu klären.

Die Kommission des Ständerats wird voraussichtlich in der Sommersession zu einer endgültigen Empfehlung kommen. Mit neuen Finanzierungsmaßnahmen ist frühestens ab 2027 zu rechnen.

Ausblick: Stabilität der AHV steht im Fokus

Die Einführung der 13. AHV-Rente markiert eine entscheidende Neuerung im Schweizer Rentensystem, deren langfristige Finanzierung die Politik vor große Herausforderungen stellt. Es bleibt abzuwarten, welche Lösung letztendlich die breite Zustimmung im Parlament finden wird, um die Zukunft der Altersvorsorge nachhaltig zu sichern.

  1. https://www.swissinfo.ch/ger/13.-ahv-rente-kann-ab-ende-2026-ausbezahlt-werden/88956441 ↩︎

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